Ubuntu Server 14.04 – Basisinstallation

Möchte man einen eigenen Web-, Mail- oder Datenbankserver betreiben, so eignet sich als Unterbau am besten Linux mit den passenden Softwarepaketen. Die Quellcodes der Programme sind in der Regel frei zugänglich und können, falls z. B. die Konfigurationsmöglichkeiten nicht ausreichen sollten, entsprechend angepasst werden.
Wir werden im Folgenden ein Basissystem der Servervariante der Linux-Distribution Ubuntu 14.04 LTS („Long Term Support“) installieren. Die LTS-Versionen von Ubuntu haben den Vorteil, dass die Versorgung mit Sicherheits-Updates über einen längeren Zeitraum von derzeit 5 Jahren sichergestellt ist. So können wir aufwendige Neuinstallationen unseres Servers beim Erscheinen aktuellerer Ubuntu-Versionen vermeiden.
Die Installationsanleitung ist knapp gehalten und beschränkt sich auf die wesentlichen Schritte. Eine detaillierte Beschreibung findet sich beispielsweise im Ubuntu Installation Guide.

Voraussetzungen

Wir haben ein IPv4-Netzwerk 192.168.0.0/24 mit dem IP-Adressbereich von 192.168.0.0 bis 192.168.0.255 und der Subnetzmaske 255.255.255.0 eingerichtet. Unsere Rechner haben feste IP-Adressen, das DHCP („Dynamic Host Configuration Protocol“) ist nicht aktiviert.
Der Router für die Internetverbindung hat die IP-Adresse 192.168.0.254. Wir verwenden keinen Proxy-Server.

Installationsmedium erstellen

Wir laden die ISO-Datei ubuntu-14.04.3-server-amd64.iso der 64-bit-Version von Ubuntu Server 14.04.3 LTS von der Ubuntu-Server-Download-Seite und brennen sie – unter Windows z. B. mit ImgBurn – auf eine Installations-CD/-DVD. Alternativ können wir einen USB-Stick als Installationsmedium nutzen. Hierzu eignet sich z. B. das Programm LinuxLive USB Creator.

Basissystem installieren

Wir booten unsere Server-Hardware vom Installationsmedium und wählen als Sprache Deutsch. Im folgenden Menü starten wir die Installation mit dem voreingestellten Ubuntu Server installieren. Während des Installationsvorgangs stellen wir zunächst die Sprachoptionen ein. Dann konfigurieren wir das Netzwerk und legen den ersten Benutzer an. Nachdem wir die Zeitzone festgelegt und die Festplatte partitioniert haben, beginnen wir mit der eigentlichen Softwareinstallation. Die einzelnen Schritte werden nachfolgend beschrieben.

Sprache einstellen

Bei der Sprachauswahl für die Installation und das Ubuntu-System wählen wir German – Deutsch. Die Warnung, dass die Übersetzung unvollständig ist, quittieren wir mit Ja. Beim Standort belassen wir es bei der Voreinstellung Deutschland. Die Frage nach der Erkennung des Tastaturmodells beantworten wir mit Nein. Als Herkunftsland für die Tastatur wählen wir den voreingestellten Wert Deutsch, als Tastaturbelegung ebenfalls Deutsch.

Netzwerk einrichten

Falls unser Server über mehrere Netzwerkkarten verfügt, wählen wir im Menü für die primäre Netzwerk-Schnittstelle die passende aus. Da unser Netzwerk keinen DHCP-Server hat, können wir die Meldung Die automatische Netzwerkonfiguration ist fehlgeschlagen mit Weiter ignorieren. Im nächsten Menü übernehmen wir das voreingestellte Netzwerk manuell einrichten. Als IP-Adresse geben wir 192.168.0.1 an, als Netzmaske 255.255.255.0. Für den Internetzugriff verwenden wir unser Gateway 192.168.0.254 mit den DNS-Servern von Google 8.8.8.8 und 8.8.8.4. Unser Server bekommt den Rechnernamen server und den Domain-Namen test.local.

Benutzer anlegen

Bei der Abfrage der Benutzerinformationen wählen wie als vollständigen Namen Theo Test, als Benutzernamen für unser Konto das vorgeschlagene theo. Schließlich vergeben wir noch ein möglichst sicheres Passwort. Unseren persönlichen Ordner verschlüsseln wir nicht, daher beantworten wir den nachfolgenden Dialog mit Nein.

Zeitzone einstellen

Als Zeitzone übernehmen wir die Voreinstellung Europe/Berlin.

Festplatte(n) partitionieren

Bei der Festplattenpartitionierung folgen wir den Vorschlägen Geführt – gesamte Platte und LVM einrichten bis Partitionierung beenden und Änderungen übernehmen und bestätigen den abschließenden Dialog mit Ja.

Software installieren

Da wir keinen Proxy-Server für den Download verwenden, lassen wir die Zeile mit der HTTP-Proxy-Information frei. Um unser System möglichst sicher zu halten, wählen wir Sicherheitsaktualisierungen automatisch installieren. Bei der Software-Auswahl haken wir keine der angebotenen Optionen an bzw. entfernen bereits gesetzte Häkchen, da wir zusätzliche Pakete bei Bedarf einzeln installieren und anpassen möchten.

Installation abschließen

Nachdem alle erforderlichen Dateien installiert und das System konfiguriert ist, übernehmen wir abschließend die Option, den GRUB Boot Loader in den Master Boot Record zu installieren. Zum Abschluss der Installation starten wir – nach dem Entfernen des Installationsmediums – den Server neu.

Nacharbeiten

Für die nachfolgenden Konfigurationsarbeiten führen wir alle Befehle als Benutzer root aus, z. B. durch Wechsel in eine Rootshell mit sudo -i oder durch Voranstellen von sudo vor den jeweiligen Befehl.

System aktualisieren

Zunächst bringen wir den Server durch Upgrades aller installierten Pakete auf den neuesten Stand:

root@server:~# apt update && apt upgrade

Systemzeit synchronisieren

Die Systemzeit unseres Servers wollen wir mit einem NTP(„Network Time Protocol“)-Server über das Internet abgleichen. Hierzu installieren wir das Paket ntp:

root@server:~# apt install ntp

Fernzugriff einrichten

Für den sichereren Fernzugiff auf den Server mit ssh eignet sich der SSH-Server OpenSSH. Ihn richten wir wie z. B. in der Anleitung für den Fernzugriff auf Ubuntu Server 14.04 beschrieben ein.